FDP-Fraktion fordert frühzeitigen Austausch zum Thema Geothermie
Um sich dem Erkenntnisgewinn nicht zu verschließen, hat die Fraktion der Freien Demokraten der positiven Stellungnahme zur Geothermie Ende November zugestimmt. In einem ersten Verfahren sollen durch Erkundungsbohrungen die Potentiale von Erdwärme, Lithium und Sole auf der Weingartner Gemarkung als ersten Schritt definiert werden. Ergebnisse dieser Aufsuchung können zur Grundlage weiterführender Diskussionen genutzt werden, weshalb aus unserer Sicht die Stellungnahme noch keine Aussage über die langfristige Nutzung darstellt. Diese werde in einem getrennten Verfahren geklärt. Dennoch sei gesagt, dass unsere Fraktion dem Thema Geothermie offen gegenübersteht, da diese eine grundlastfähige Energieform ist, die rund um die Uhr und das ganze Jahre verfügbar ist.
Manchen Ratskollegen scheint die Diskussion zur Erdölförderung noch in den Knochen zu stecken. Sowohl bei Erdöl als auch bei Geothermie gilt das Bergrecht, das lokalen Entscheidungsträger kaum Spielraum lässt. In beiden Fällen plädiert die FDP-Fraktion dazu das Heft des Handelns in der Hand zu behalten. Durch konstruktives Begleiten des Verfahrens könnte beispielsweise der Standort oder weitere Modalitäten beeinflusst werden.
Wir stehen am Anfang der Diskussion über die Geothermie-Nutzung in Weingarten und es gibt noch reichlich Informationsbedarf. Deshalb hat unsere Fraktion einen Antrag gestellt, den sachkundigen Bürger Dr. Karl-Friedrich Ziegahn zu einem Sachvortrag in die Sitzung einzuladen. Des Weiteren schlagen wir eine Besichtigung des Geothermiekraftwerks in Bruchsal vor, welches seit über 10 Jahren im Gewerbegebiet in Betrieb ist und die Bereitschaftspolizei versorgt. Damit soll allen Ratsmitgliedern ausreichend Information vermittelt werden, um frühzeitig alle relevanten Faktoren abwägen zu können.
Text: Carolin Holzmüller