Aus dem Gemeinderat (November 2021)

Mehreinnahmen oder Minderausgaben – das ist hier die Frage

Die Gemeinde Weingarten investiert in den vergangenen und den kommenden Jahren viel in ein zukunftsfähiges Leitungs- und Straßennetz, was finanziert werden muss.
Wenn das Geld nicht reicht, sucht man sich einen Nebenjob oder verzichtet auf einige Ausgaben. Die FDP-Fraktion verfolgt bei der Konsolidierung des Haushalts die Taktik, eher Einsparungen vorzunehmen als Steuern zu erhöhen. Aus diesem Grund mahnen die Liberalen auch seit Jahren an, dass sich die Gemeinde auf Pflichtaufgaben konzentriert, anstatt kostenverursachenden Wünschen Einzelner nachzukommen. Natürlich ist eine Verminderung der kommunalen Dienstleistungen und Angebote wahrscheinlich genauso unbeliebt wie eine Steuererhöhung. Ersteres scheint aber auch die nachhaltigere Variante zu sein. Angesichts steigender Kosten in allen Bereichen wird das Tagesgeschäft nicht günstiger werden. Daher sollte frühzeitig eine Überprüfung des Leistungskatalogs der Gemeinde erfolgen, um nicht später starke Einschnitte vornehmen zu müssen.
Weingarten ist eine lebendige Gemeinde mit vielen engagierten Menschen, die dieses Dorf lieben. Die Bürgerinnen und Bürger sollten daher nicht nur mit dem eigenen Geldbeutel, sondern auch mit eigenverantwortlichem Handeln in die Gemeinde eingebunden werden. Lassen Sie uns Engagement statt All-Inklusive-Mentalität fördern.

Bauleitplanung in geregelten Bahnen

Dass Wohnraum knapp ist, ist allgemein bekannt. Mit den zahlreichen Bebauungsplänen versucht die Gemeindeverwaltung die Nachfrage in einem verträglichen Maße zu regeln. Bestehende Bebauungspläne an aktuelle Bedürfnisse und die Zukunft anzupassen, bedarf ausführlicher Beratungen, Bürgerinformation und Arbeitskraft der Rathausverwaltung. Auf der grünen Wiese wäre das leichter, verbraucht wiederum aber Fläche. Viele Weingartner Bauwillige warten darauf, dass durch die Überarbeitung ihres Bebauungsplans eine Erweiterung des Bestands oder in zweiter Reihe möglich ist. Daher hat die FDP-Fraktion bei den vergangenen Beschlüssen zu Bebauungsplänen erneut appelliert, trotz neuer Bauinteressenten und -gebieten die chronologische Reihenfolge bei der Abarbeitung der Bebauungspläne einzuhalten. Denn angesichts der steigenden Baukosten ist jede weitere Verzögerung für Bauwillige entscheidend.

Text: Carolin Holzmüller