FDP-Fraktion: Die Entscheidung war richtig!

Kaum ein Planungsvorhaben seit der Walzbachverdolung hat jemals die Gemüter so sehr bewegt wie die Absicht der EnBW, insgesamt fünf Windenergieanlagen am hinteren Heuberg zu installieren. Die Größenordnung des Projekts, das die Außenansicht unserer Gemeinde über einige Dutzend Kilometer prägen, unser Landschaftsbild nachhaltig verändern und einen schwerwiegenden Eingriff in einen der letzten Naturräume unserer Gemarkung darstellen wird, war den Mitgliedern des FDP-Ortsverbandes schon früh bewusst und wurde aufgrund seiner Bedeutung bereits im Jahr 2020 Gegenstand eines Mitgliederentscheids. Fast einstimmig lehnte der Ortsverband bereits in dieser frühen Phase das Vorhaben ab. Auch die FDP-Fraktion im Gemeinderat votierte im Juni 2021 mehrheitlich gegen die Verpachtung der gemeindeeigenen Waldflächen und konnte so zusammen mit den Fraktionen der CDU, der SPD und der Stimme des Bürgermeisters weiterführende Planungen auf diesen sensiblen Flächen mit 10 zu 9 Stimmen knapp verhindern. Bei einer erneuten Abstimmung im Januar dieses Jahres ergab sich ein eindeutigeres Stimmungsbild: Geschlossen votierten die drei Fraktionen gegen die von der Weingartener Bürgerbewegung forcierte Verpachtung und untermauerten somit die vor knapp drei Jahren getroffene Entscheidung zu Gunsten des Waldes.

Das nun in der Gemeinderatssitzung vom 04. März von dem Diplombiologen Dirk Bernd vorgestellte Naturschutzgutachten lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Zwar mag das Vorhaben formell genehmigungsfähig sein, doch wurden unter dem Druck einflussreicher Lobbygruppen die dafür ausschlaggebenden Kriterien ständig weiter abgesenkt, in ihrem Bestand gefährdete Vogelarten wie die Waldschnepfe oder die Rohrweihe von der Liste der zu untersuchenden Spezies gestrichen und damit einhergehend auch die Methoden für die fachliche Beurteilung permanent im Sinne einer erleichterten Genehmigungsfähigkeit angepasst. Kommen die Windenergieanlagen – sei dies nun im Offenland oder in den Waldflächen – so sei nach eindeutiger Aussage des Biologen bereits mittelfristig mit dem Verschwinden mehrerer bedrohter Vogel- und Fledermausarten auf unserer Gemarkung zu rechnen. Die FDP-Fraktion sieht sich daher keinesfalls in der Rolle des Zögerers, Zauderers und Verhinderers, sondern in ihrer Entscheidung von fachlicher und wissenschaftlicher Seite bestätigt.

Der Ausbau der Windkraftanlagen geht mit einem dramatischen Rückgang der heimischen Fledermauspopulationen einher. Die „große Transformation“ nimmt darauf keine Rücksicht.