Wie erlernt man einen Beruf, den es noch nicht gibt? Diese Erfahrung machte der Firmengründer Rolf Koch zu Beginn seiner Ausbildung. Nachdem er bereits als Jugendlicher bei der Firma Winkler Kälteanlagenbau gearbeitet hatte war es naheliegend, eine Lehre als Kältemechaniker zu beginnen – doch dafür gab es in den siebziger Jahren weder Lehrpläne noch Ausbildungsinhalte. So wanderte er in der Berufsschule von den Metallbauern zu den Elektrikern und weiter zu den Mechanikern. Schädlich war diese Tour d´horizon keinesfalls, bildete sie doch die Grundlage für eine erfolgreich absolvierte Meisterprüfung und den sich daran anschließenden Schritt in die Selbständigkeit.

Freunde, Bekannte und Kollegen rieten ihm davon ab, sein „eigenes Ding zu machen“. „Es gibt doch schon so viele“, „die Konkurrenz ist zu groß“, „wie willst Du das alleine schaffen“, so lauteten die Warnhinweise, als er seine Geschäftsidee mit anderen beriet, und wie so oft war eine Garage der Ort, an dem alles begann. So wurde zuerst in der Ringstraße gewerkelt, es ging aufwärts, bald war der Platz zu knapp, es folgte der Schritt ins Gewerbegebiet und letztendlich der Bau des eigenen Firmengebäudes. Der „Kälte-Koch“ sichert mittlerweile mit fünfzig Arbeitsplätzen die Existenz zahlreicher Familien, trägt zum Steueraufkommen unserer Gemeinde bei, hat sich deutschlandweit zu einem der umsatzstärksten Anbieter von Daikin-Klimaanlagen vorgearbeitet und ist gleichzeitig in der Lage, die Kälte- und Klimatechnik zahlloser hochspezialisierter Produktionsprozesse zu installieren und rund um die Uhr zu betreuen. Von der richtigen Verarbeitungs- und Lagertemperatur hängen zigfache Millionenwerte in der Lebensmittel-, chemischen und verarbeitenden Industrie und in der Logistik ab. Nur Profis mit ausreichender Expertise, Schlagkraft und Verlässlichkeit sind in der Lage, den störungsfreien Betrieb der dazu notwendigen Anlagen zu gewährleisten. Das familiär geführte Unternehmen feiert nächstes Jahr sein dreißigjähriges Bestehen und wird mit der nächsten Generation auch weiterhin für zufriedene Kunden sorgen.

In einer knapp zweistündigen Gesprächsrunde und Betriebsführung gewannen die interessierten Besucher des FDP-Ortsverbands Weingarten zusammen mit dem Bundestagskandidaten Hans-Günther Lohr nicht nur Einblicke in die Funktionsweise und Leistungsfähigkeit moderner Kältemaschinen, sondern gleichzeitig exemplarisch die Bestätigung, dass nur in einem freiheitlichen Umfeld Kreativität gedeihen kann und dass deren Früchte letztendlich wieder der Allgemeinheit zu Gute kommen. Nicht Verbote, sondern Ideen und Risikobereitschaft sind die wahren Treiber von Innovation – eine Erkenntnis, die einer jungen Frau mit Ambitionen auf das Kanzleramt bislang leider verborgen blieb.

Text Matthias Görner /Gemeinderat der FDP